Silvester

Lange ist es tatsächlich nicht mehr bis Silvester - noch gut zwei Monate. Es wird also Zeit, sich langsam auf den Jahreswechsel vorzubereiten. Das tut auch der Erdinger Stadtrat und diskutiert über ein Böllerverbot mindestens in der Innenstadt, gerne aber auch im gesamten Stadtgebiet.

 

Ich muss gestehen, dass in meiner Brust zwei Herzen schlagen. Ich liebe Feuerwerk. Liegt vielleicht auch daran, dass ich in der Freisinger Siedlung aufgewachsen bin und als Kind vom elterlichen Balkon aus die Volksfest-Feuerwerke bewundern konnte. Auf der anderen Seite verbrennt jedes Feuerwerk Unmengen an Geld und setzt Riesenmengen Feinstaub frei. Nach dem Volksfestfeuerwerk ist der Himmel noch eine ganze Zeit lang grau, so verhangen ist alles mit den Resten der Knallerei.

Was also tun? Der Verband der pyrotechnischen Industrie hat ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das - Überraschung - zu dem Ergebnis kommt, dass kommunale Verbote keine Rechtsgrundlage haben. Außer natürlich, in der Nähe sind besonders zu schützende Gebäude, etwa ein Tierpark oder Pflegeheim. Man könnte das Böllern an Silvester also wegen der historischen Gebäude in der Altstadt, am Krankenhaus, in der Nähe des Stadtparks und der Altenheime verbieten (oder wie andere Kommunen einfach komplett, zumindest, so lange bis jemand dagegen klagt).

 

Es gibt aber auch noch einen anderen Weg, der vielleicht ebenfalls zielführend wäre. Und der ohne Verbot auskommt. Wie wäre es, wenn die Stadt Erding an Silvester ein eigenes Feuerwerk abbrennt. Die Erfahrungen anderer Städte zeigen, dass die Bürger*innen dann eher das Brilliantfeuerwerk bewundern, statt selbst Raketen zu zünden. Und um die Belastung nicht zu erhöhen, könnte man doch einfach eines der beiden Feuerwerke am Volksfest auf den 31.12. verlegen. Die Fieranten können dann beim Volksfest feuerwerken, die Stadt an Silvester. So hätte jeder etwas davon, wir kämen ohne Verbote aus und das private Böllern würde zurückgehen.